Che Guevara

Das kollektive Bildgedächtnis lässt sich sehr gut am Beispiel von Che Guevara beschreiben. Dieses Bild kennt wohl jeder. Weil es keinerlei Urheberrechte für dieses Bild gibt, darf sich jeder etwas eigenes daraus basteln. Und obwohl Che Guevara auch als Massenmörder durchgehen kann, so steht dieses Foto heute für eine Idee, die Idee der Revolution und nicht mehr für die Person Che.

 

Link mit guten Informationen dazu:

http://goo.gl/8h3G3

 

Aufgabe (auch mit anderen Fotoikonen!)

Suchen sie sich eine der vielen Varianten des Che Guevara Bildes aus (Google Bildersuche). Recherchieren sie:

  • Wofür wird das Bild eingesetzt? (Werbung, politische Botschaft, Symbol für Freiheit / Revolution, ...)
  • Wer setzt das Bild ein? (Politische Partei, Modelabel, Künstler, ...)

Erstellen sie einen kurzen Artikel (Bild mit Text)

 

 

Ziele

Inhaltliche Auseinandersetzung mit einer der erfolgreichsten Ikonen der Fotografie. Aufzeigen, wie dieses Bild ausserhalb seines eigentlichen Kontextes verwendet wurde und wird.

Beispiele

Das Bild wird in einem Online-Zeitungsartikel als Titelbild verwendet. Es setzt das Gesicht von Donald Trump in das ikonische Bild von Che Guevara. Im Artikel werden Vergleiche zwischen Trump und Che gemacht. Beide haben lustigerweise den selben Geburtstag und Trump wird ironischerweise als Revolutionär der US Politik dargestellt. Auch wird aufgezeigt, dass Trump während dem Vietnamkrieg nie in die Armee eingezogen wurde.

Eine Werbeanzeige des Wodka-Herstellers Smirnoff mit dem berühmten Portrait des Revolutionärs Ché Guevara. Die Werbeaussage war, dass Smirnoff in die Geschichte eingehen wird wie Che Guevara. Jedoch stiess diese Werbung auf viel Widerstand. 2000 verklagte Korda die Werbeagentur, die es für die Wodka-Anzeige benutzt hatte. "Er war kein Trinker, und Alkohol sollte nicht mit seinem unsterblichen Andenken verbunden werden."

Che Aschenbecher und Streichhölzer

 

Che Guevaras Portrait Guerrillero Heroico“, welches von Alberto Korda gemacht wurde, ist bei diesen Streichhölzern und dem Aschenbecher das Zentrum. Der Hintergrund ist rot, was die Farbe einer linksorientierten Politik ist, welche auch Guevara verfolgt hat. Daher kann man annehmen, dass dieses Produkt auch eine politische Besinnung Ausdruck verleihen will. Dies wird noch bekräftigt, da diese zwei Produkte aus der gleichen Produktserie stammen wie auch Aschenbecher mit Maos Abbild oder dem Hammer-Sichel Symbol. Eine chinesische Firma vertreibt diese Produkte auf verschiedenen englischen und deutschen  Webseiten als Accessoires. Che eignet sich auch als Abbild auf einem Aschenbecher, weil er als Zigarrenraucher bekannt war. 

"Viva la Revolución!"

 

Auf der Consumer Electronics Show 2012 in Las Vegas hat der deutsche Automobilhersteller Mercedes-Benz für einen Eklat gesorgt. Er warb mit dem marxistischen Guerillaführer Che Guevara und brachte damit die in den USA lebenden Exil-Kubaner gegen sich auf. Mit Bezug auf die neuen Fahrzeugtechniken rief der Redner von Mercedes sogar aus: "Viva la Revolución!" und meinte zudem scherzhaft, das Teilen von Autos (Carsharing) grenze für manche fast schon an Kommunismus.

Die Exil-Kubaner drohten die Marke des Autoherstellers zu boykottieren. Mercedes-Benz musste sich dann für die Verwendung des überdimensionalen Porträts, auf dem der Mercedes-Stern das Che Guevara Barett zierte, entschuldigt.